Mehr Branding in der Designausbildung
Das Niveau der gestalterischen Ausbildung in der Schweiz mag nach wie vor hoch sein, aber der strategische Einsatz von Design in der Markenführung kommt darin selten vor. In Portfolios frischgebackener Absolventen finden wir wenig bis kein Branding-Know-how. Auch unsere Brand Designerinnen und Brand Designer haben ihre besonderen Branding-Skills samt und sonders im Agenturleben «on the job» gelernt. Wir möchten diese Kluft zwischen Ausbildung und Praxis überwinden und engagieren uns deshalb für mehr Branding in der Schweizer Designausbildung. So gibt unser Mitgründer und Partner Fabian Sander aktuell ein Branding-Modul an der traditionsreichen Schule für Gestaltung Basel.
Unter dem Motto «Speedbranding» entwickeln und gestalten die Studierenden einen kompletten Markenauftritt in nur neun Unterrichtseinheiten. Das Studienobjekt ist ein real existierendes, internationales Grossunternehmen, allerdings in einem fiktiven Auftragsverhältnis. Die gestalterischen Outputs reichen von Logoentwicklung in Varianten bis zur Präsentationsreife über Farbsysteme und Animation bis zu Designkonzepten für Gebäude, Fuhrpark, Web und Print. Der eigentliche Gewinn für die Studierenden liegt aber woanders: strikt kollaboratives Arbeiten im Team, offene und manchmal harte Diskussion sämtlicher Entwürfe, nachvollziehbares Begründen von Entscheidungen, effizienter Umgang mit Zeitdruck, präsentationstaugliche Darstellungsformen und vor allem: Denken in Szenarien.
Die Reaktionen der Studierenden wie auch der Bildungsgangsleitung sind sehr erfreulich und machen uns Hoffnung, dass künftig neben den diversen formalen, kulturellen und werberischen Aspekten auch Branding-Prozesse eine grössere Rolle im Schweizer Design-Curriculum spielen.